Nach der Fronleichnamsprozession, in den Morgenstunden des 19.Juni.2014, ging es am Nachmittag für eine kleine Abordnung unserer lieben Gothia auf nach Aachen. Dort fand die diesjährige Cartellversammlung statt. Die Cartellversammlung ist die alljährliche Versammlung unseres Cartellverbands. Sie beginnt traditionell am Donnerstagabend von Fronleichnam und endet am darauffolgenden Sonntag. An den vier Tagen finden mehrere Delegiertenversammlungen statt, auf denen die Geschicke des CV entschieden werden. Daneben wird ein buntes Rahmenprogramm geboten, sodass sich für jeden die Reise zur CV lohnt.
Mehrere unserer Bundesbrüder können Aachen als ihre Heimatstadt bezeichnen. Diesen Heimvorteil machten wir uns auf unserem Ausflug zu Nutze und lernten weitere Facetten der Stadt am Dreiländereck kennen. Am Donnerstag-Abend erhielten wir dadurch eine kleine Stadt- und Kneipenführung, bevor es zum Begrüßungsabend auf die Verbindungshäuser ging. In den Morgenstunden ging es dann zu unserer Schlafstätte. Diese war bei der K.St.V. Wiking im KV zu Aachen, die uns freundlicherweise, für die Dauer der Cartellversammlung, eine Unterkunft auf ihrem Verbindungshaus zur Verfügung gestellt hatte.
Lange Zeit zum Ausschlafen blieb nicht, denn am Vormittag wurden wir bereits von Bundesbruder Jasper Wiese abgeholt für eine Stadtführung. Auf der Stadtführung konnten wir die Innenstadt, im Vergleich zum Vorabend, bei Tageslicht kennen lernen und uns wurden so manche Geschichten aus dem Bereich der Legenden um Aachen erzählt. Diese Geschichten erzählen beispielsweiße davon, wie die Aachner immer mal wieder mit dem Teufel paktierten und diesen schlussendlich jedes Mal ein Schnippchen schlugen. Neben den Geschichten vielen insbesondere die Thermalquellen ins Auge.
Nach der ausführlichen Stadtführung ging es auf in den Aachener Stadtteil Kornelimünster. Hier fand ein historischer Jahrmarkt statt. Dieser bestand aus einer Vielzahl authentischer Stände und Fahrgeschäfte, sowie verkleideten Schaustellern. Neben den historischen Fahrgeschäften bildete insbesondere eine Entenprozession das Highlight dieser Veranstaltung. Beeindruckt von diesem Aufgebot kehrten wir bei unserem Bundesbruder Fabian Imdahl ein, der direkt am Marktplatz wohnhaft ist. Hier bot sich ein eindrucksvolles Bild von dem Garten. Da das Haus direkt am Hang und zwischen weiteren Häusern liegt, ist der Garten schmal und auf dem Hang liegend. Das erstaunliche ist, er besteht aus mehreren kleinen Terrassen die aufeinanderfolgend den Hang hinauf liegen. Dementsprechend hat der Garten trotz der schmäle eine beachtliche Grundfläche. In diesem Garten konnten wir mit Blick auf Kornelimünster und den historischen Jahrmarkt gemütlich grillen. Gegen Abend verschlug es uns dann zu den Gesellschaftsabenden auf die Verbindungshäuser unserer Cartellbünde. Wo wir bei vielen interessanten Gesprächen und guter Stimmung dem Sonnenaufgang entgegen fieberten.
Wieder einmal kam der Schlaf nur sehr kurz, denn auch am Samstag zogen wir relativ früh los. Aachen bot an diesem Wochenende gleich zwei Großveranstaltungen. Zum einen unsere Cartellversammlung, zu der gleich mehrere Tausend CVer und dem CV nahestehende Personen angereist waren, zum anderen fand die Heiligtumswahlfahrt zu den Reliquien im Aachener Dom statt. Als Katholiken wollten wir uns dieses zweite Großereignis ebenfalls nicht entgehen lassen. Daher fanden wir uns, binnen kürzester Zeit, in einer fast Endlos wirkenden Schlange vor dem Aachener Dom wieder. Eine Schlange voller Pilger aus aller Welt. Als Belohnung konnten wir einen Blick auf die Reliquien werfen, die offen, lediglich von Plexiglasscheiben leicht abgeschirmt, im inneren des Doms ausgestellt waren. Ansonsten sind diese Heiligtümer immer unter Verschluss.
Viel Zeit blieb danach nicht mehr, uns auf den Abend vorzubereiten. Am Abend fand der Höhepunkt der Cartellversammlung statt, der Kommers der Cartellversammlung. Der Kommers war ein Festakt mit fast 2.000 Teilnehmern. Geleitet wurde diese Veranstaltung von dem Vorortspräsidium aus Aachen, der diesjährige Vorstand der Studenten im CV. Neben dem Präsidium präsentierten sich (fast) alle CV-Verbindungen und auch einige Gast-Verbindungen, mit Vertretern in der Chargierausrüstung ihrer jeweiligen Verbindung. Vor dieser beeindruckenden und bunten Kulisse, feierten wir die 128. Cartellversammlung in Aachen. Erst kurz nach Mitternacht, mit dem Klang des Steigerliedes, endete der Kommers. Doch nach diesem war der Abend freilich noch längst nicht vorbei. Zur After-Show-Party luden unsere Aachener Cartellbrüder, ein letztes Mal für dieses Wochenende, auf ihre Häuser ein. Bei Bier und zünftigem Essen konnte hier jeder sein Resümee aus den vergangenen Tagen ziehen.
Ein letzter zu bewältigender Kraftakt stand am Sonntag Vormittag an. Die letzten Tage noch in den Knochen ging es zur feierlichen Abschlussmesse der Cartellversammlung. So wie die Fronleichnamsprozessionen in den einzelnen Universitätsstädten den Auftakt zur Cartellversammlung bildeten, bildete die Messe am Sonntag, mit anschließendem Fahnenumzug, das Ende von dieser. Ähnlich wie an Fronleichnam durfte uns unserer Senior mit unserer Verbindungsfahne repräsentieren. Vollkommen erschöpft ging es nach der Messe dann endlich zurück in unsere geliebte sonntägliche Stadt Würzburg.
Wir bedanken uns recht herzlich insbesondere bei unseren beiden Aachenern Bundesbrüdern Jasper Wiese und Fabian Imdahl, der K.St.V. Wiking im KV zu Aachen, sowie unseren Aachenern Cartellbrüdern für ihre Gastfreundschaft.