Selbst am Wochenende vor unserem eigenen Stiftungsfest haben wir es uns nicht nehmen lassen mehreren Chargieraufrufen zu folgen. Als eine Abordnung machten wir dabei eine größere Fahrt. Wir chargierten auf dem Kommers e.h.v. K.D.St.V. Aenania zu München im CV und dem Kommers unserer Freundschaftsverbindung der K.Ö.St.V. Austria-Wien im ÖCV und wohnten der Bischofsweihe von Bischof Dr. Wilhelm Krautwaschl im Dom zu Graz bei.
Die Fahrt begann am Freitag dem 12. Juni 2015. Am frühen Nachmittag startete die Reise nach München. Dort erwartete uns das Stiftungsfest der Nummer 1 im CV, der K.D.St.V. Aenania zu München. Für uns chargierte unser Hoher Senior Bundesbruder Marcel Koschek. Ihm standen die Bundesbrüder Philipp Kahr v/o Petrus und Michael Hieronymus v/o Geronimo zur Seite. Als vierter Mann reiste Bundesbruder Karl Funk mit, der die Chagierabordnung der KDStV Algovia Augsburg im CV komplettierte.
Der Hohe Senior Aenaniae wusste den Kommers selbstbewusst zu schlagen. In seiner Ansprache verglich er den Aufbau einer Verbindung mit dem eines Konzerns und konnte viele Parallelen aber auch einige Unterschiede aufzeigen. In seiner Festrede stellte Cartellbruder Prof. Dr. Franz-Ludwig Knemeyer (K.St.V. Walhalla, K.St.V. Markomannia Münster und K.S.St.V. Alemannia München im KV, sowie K.D.St.V. Markomannia Würzburg im CV) heraus, warum der Kommers der Aenanen kein Vergnügen sei und er dennoch Freude bereiten darf. Dabei wandte er die nordrhein-westfälische Vergnügungssteuer in einem fiktiven Fallbeispiel auf Bayern an und arbeitete heraus warum diese nicht auf den gerade laufenden Kommers anwendbar wäre. Er konnte sich dabei einen Seitenhieb auf alle von außerhalb Bayerns angereisten Gäste nicht verkneifen, indem er meinte in Bayern gäbe es die Vergnügungssteuer nicht, da das Leben in Bayern schon Vergnügen sei und somit dieses schon besteuert werden müsste. Im Anschluss an den Kommers wurde auf dem Aenanenhaus weiter gefeiert. Bei hochsommerlichen Temperaturen verbachten wir die Nacht in München bevor uns der Weg weiter nach Süden Richtung Wien führte.
Bereits am Samstag-Vormittag saßen wir wieder im Auto und schon bald verließen wir Deutschland. Vorbei an der typischen Seen- und Bergkulisse Österreichs fuhren wir direkt in die österreichische Hauptstadt. Noch bevor wir es schafften unser Quartier für die Nacht zu bezogen, durften wir uns bei einem kühlen Bier auf der Bude unserer lieben Freundschaftsverbindung erfrischen. Voller Stolz zeigten sie uns ihre neue Heimat, die sie zum Dezember des vergangenen Jahres bezogen hatten. Ihre neue Bude ist 500 m² groß und befindet sich im Erdgeschoss des Hauses Thurngasse 4 im 9. Bezirk Wiens. Nach der willkommenen Verschnaufpause bezogen wir unser Quartier und machten uns auf zu den Wiener Börsensälen. Vor dieser beeindruckenden Kulisse fand der Stiftungsfest-Kommers statt.
Gekonnt wusste der Hohe Senior Austriae Bundesbruder Andreas Lampret v/o Olymp den Kommers zu schlagen. Die Festrede wurde von Brigadier Ministerialrat Dr. Peter Fender gehalten. Er ging dabei auf die Österreichische Wehrpflicht ein, die in einer Volksbefragung vom 20.Januar 2013 mit einer klaren Mehrheit bekräftigt wurde. Insbesondere war es ihm wichtig aufzuzeigen welchen Nutzen die Wehrpflicht für das Land Österreich hat und, dass das Ergebnis der Volksbefragung somit ein gutes Signal sei. Nachdem Kommers verschlug es uns wieder auf die Bude der Austria. Im Resümee konnten wir feststellen, dass die Freundschaft zwischen Austria und Gothia gelebt und auch von beiden Seiten weiterhin hoch geschätzt wird. (So konnten wir auch auf unserem Stiftungsfest am darauf folgenden Wochenende wieder eine größere Abordnung der Austria bei uns begrüßen.)
Doch das Stiftungsfest unserer Wiener Freunde war nicht der letzte Punkt auf unserer Reise quer durch Bayern und Österreich. Wieder in den Morgenstunden sahen wir uns abermals im Auto sitzen. Dieses Mal auf dem Weg nach Graz, der Heimat unseres lieben Bundesbruders Philipp Kahr. Dort wurde an dem Sonntag der neue Bischof geweiht. In einem fast dreistündigen Pontifikalamt wurde Bischof Dr. Wilhelm Krautwaschl im Dom zu Graz in sein Amt eingeführt. Die Zeremonie wurde live vom ORF übertragen und an drei Stellen verteilt um den Dom. Wir selbst hatten Eintrittskarten für den Dom, sodass wir dem Ereignis hautnah beiwohnen konnten. Für die Region kam es einem Volksfest gleich. Im Anschluss an die Messe spielten rund um den Dom mehrere Orchester und Bands bei Speis und Trinken. Dabei waren mehrere Tausend Leute anwesend, unter anderem die Prominenz der katholischen Kirche in Österreich. Nach einem deftigem Abendessen besuchten wir den Schloßberg und im Anschluss zwei ÖCV-Verbindungen.
Unsere Rückreise nach Würzburg am Montag führte uns über Augsburg. In Augsburg machten wir einen Zwischenstopp bei unserem Bundesbruder AH Dr. Johann Funk zum Mittagessen. Mit vielen neuen Eindrücken und Begegnungen erreichten wir in den Abendstunden wieder unsere sonntägliche Stadt.