„Wenn uns bewusst wird, dass die Zeit, die wir uns für einen anderen Menschen nehmen, das Kostbarste ist, was wir schenken können, haben wir den Sinn der Weihnacht verstanden.“
Roswitha Bloch
Die Weihnachtsfeiertage bilden wahrscheinlich den einzigen Zeitraum im Jahr, an dem unser Verbindungsbetrieb vollständig zum Erliegen kommt. Verbringt man als Student oftmals sehr viel Zeit im Kreise seiner Bundesbrüder, so ist dies an Weihnachten anders. Man fährt nach Hause und verbringt die Feiertage im Kreise seiner Angehörigen. Im Laufe der Jahre wird dies häufig auch eine der wenigen Gelegenheiten im Jahr, wenn nicht sogar oftmals die Einzige, an dem man die Zeit findet sich mit seinen Großeltern, Eltern und Geschwistern zu treffen. Nachdem man mit dem Beginn des Studiums das Elternhaus verlassen hat, baut man sich andern Orts eine eigene, vom Elternhaus separate, Existenz auf. Zunächst durch die zwangsweise eintretende Selbstständigkeit, dann durch das Eingehen einer festen Beziehung, hin zu der eigenen Familie und dem eigenem Beruf.
Mit zunehmender Unabhängigkeit mag manch einem der Weg zurück an seine Ursprünge, zu den Verwandten, eher als eine lästige Pflicht erscheinen. Auch das „Hotel Mama“ verliert mit der Zeit an Relevanz. Dennoch, vor allem in der heutigen Schnelllebigkeit, der allgegenwärtigen Arbeitslast und der permanenten Erreichbarkeit, sollte wir uns verstärkt in das Bewusstsein rufen, dass nicht Geld oder berufliche Leistungen das höchste Gut sind. Nein, es ist die Zeit die wir für andere Menschen aufbringen. Zeit, die wir Freunden und vor allem auch der Familie schenken können. Zeit ist das kostbarste Gut, dass wir besitzen. Geld kommt und geht, genauso wie materielle Dinge, doch Zeit vergeht nur. Einmal vergangene Zeit lässt sich nicht wieder zurück holen. Daher lasst uns dieses Geschenk nutzen und anderen und uns selbst damit eine Freude bereiten.
Vor allem in der Weihnachtszeit sollten wir den Alltagsstress hinter uns lassen und denen die Aufmerksamkeit schenken, die sie vor allem verdient haben: Unserer Familie. Sie ist auch das beständigste, was uns auf unserem Lebensweg begleitet. Freunde kommen und gehen oftmals, allerdings die Familie bleibt bestehen. Sie bietet uns einen Rückzugsort an. Außerhalb des alltäglichem Geschehens.
In diesem Sinne wünschen wir allen Freunden unserer lieben Gothia, allen Bundesbrüdern und ihren Familien ein gesegnetes und erholsames Weihnachtsfest!