Was bringt einen jungen Mann dazu, in ein Benediktinerkloster im Herzen der Heiligen Stadt Jerusalem einzutreten? Wie lebt man als Mönch im Heiligen Land? Und wie ist der Alltag in einem Land, das religiös und politisch nicht nur gespalten, sondern auch gewaltsam zerrüttet ist? Antworten auf diese Fragen gab am 22. Juni Br. Natanael Tripp OSB, Cartellbruder von e.v. K.D.St.V. Teuto-Rhenania zu Hannover, der auf Einladung des Studentenfördervereins im Rahmen seines jährlichen Deutschlandurlaubs auch nach Würzburg gekommen war. Einige Aktive hatten ihn dem Namen nach für mindestens 50 Jahre alt gehalten und so war die Überraschung groß, dass er kaum älter als mancher Aktive ist.
Seine Suche nach geistlicher Erfüllung führte ihn in die Dormitio-Abtei auf dem Zion, wo die Brüder einen fruchtbaren Ort der Begegnung und der Seelsorge für deutschsprachige Pilger bieten. Dass er für die Volontäre, die eine gewisse Zeit in der Abtei mitleben und arbeiten, verantwortlich ist, weckte das Interesse manches Aktiven, selbst einmal ein Volontariat im Heiligen Land zu machen. Aber nicht nur deswegen galten viele Nachfragen der Sicherheitslage: Christliche Einrichtungen – auch das Kloster – werden immer wieder Ziel von Vandalismus ultraorthodoxer Jugendlicher. Genauso gibt es jüdische wie muslimische Stadtteile, in die die Mönche nicht im Habit gehen, um nicht als Christen aufzufallen. Darüber hinaus gewöhne man sich aber an die vielen Sicherheitsvorkehrungen – uns in Deutschland geht es im Moment wohl kaum anders…
Nach dem Vortrag und beim Couleurbesuch im Rottendorfer Kartell zeigte Cbr. Tripp, dass man auch als Mönch dem Couleurstudententum ausgiebig frönen kann. Jetzt liegt es an uns, einen Gegenbesuch abzustatten: Das Heilige Land ist immer eine Reise wert, und bei insgesamt vier Cartellbrüdern im Konvent der Abtei lohnt ein Besuch in Jerusalem umso mehr! Es sollen auch schon auf dem Abendmahlssaal, direkt neben der Abtei, Zipfel getauscht worden und Studentenlieder schmetternd erklungen sein…