Einige Gedanken zur Krambambulikneipe 2017:
Dem Ritus, welchem wir heute beiwohnen, scheint dem Namen nach URALT zu sein. Gar einer mag den Mythos der Zubereitung des Krambambuli für so alt wie die Menschheit selbst halten.
Das Wort an sich ist alt und stammt aus dem Mittelhochdeutschen. Krambambuli leitet sich von dem Wort Kranewitt ab. Das heißt so viel wie Drosselholz. Diese Drosseln essen die Früchte des Wacholderstrauchs. Wir Menschen trinken den Wacholder bevorzugt in Form von Schnaps.
Zu erster Berühmtheit muss der Krambambuli Likör schon im 18. Jahrhundert gekommen sein. Denn dem einen oder dem anderen mag das Lied „Der Krambambulist“ – ein Loblied über die gebrannten Wasser im „Lachs“ zu Danzig – bekannt sein. Dieses 1775 zum ersten Mal gedruckte Lied zählt über hundert Strophen. Als Vorlage diente die Likörfabrik „Der Lachs“ aus Danzig, welche bis 1945 bestand und welche ihren Kirschlikör „Krambambuli“ nannte. Das Lied lobt den Krambambuli als „Allheilmittel“. Jedoch findet sich kein Hinweis auf den Magister und die Elemente.
1883 erschien eine Novelle mit dem Titel „Krambambuli“ der österreichischen Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach, in der ein Rumtreiber seinen Hund nach seinem Lieblingsschnaps benennt. Auch hier keine Spur vom Magister.
Nicht zuletzt bürgerte sich der Begriff „Krambambuli“ dank der Studentenschaft als Synonym für Feuerzangenbowle, „Gewürzwein“ oder heißen Likör ein.
Nach ein wenig weiterer Recherche stößt man auf ein Skript und eine Diskussion in einem Onlineforum, welche die mystische Zubereitung des Krambambulis als Inszenierung des Streites zwischen Athene, Hera, und Aphrodite mit dem folgenschweren Urteil des Paris beschreibt. Dabei werden die wesentlichen Inhaltsstoffe des Krambambuli durch drei Nibelungen „Wein“, „Zucker“ und „Rum“ dargestellt, welche unter der Anleitung von Dominus „Magister“ Krambambuli zubereiten.
Die Krambambulikneipe so, wie Sie einige von uns kennen, geht auf eben jene Inszenierung von Dr. Gunter Doppelhofer zurück. Sie wurde am 22 November 1963 auf dem Haus einer K.A.V. Danubia im ÖCV in Wien uraufgeführt. Tragischer Weise wurde die Uraufführung abgebrochen, da die Ermordung John Kennedys bekannt gegeben wurde.