„Früher war mehr Lametta…“
… oder etwas prosaischer ausgedrückt: Generationenabend 2020
Darüber, was sich hinter diesem Begriff „Generationenabend“ verbirgt, muss man mittlerweile keine großen Worte mehr verlieren, der geneigte Leser hat in den letzten Jahren immer wieder etwas darüber gelesen. Diese Veranstaltung mit dem wolkigen Namen, unter dem man sich erst einmal nicht viel Konkretes vorstellen kann, ist in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Wintersemester geworden, man könnte sogar sagen, sie gehört mittlerweile zu den etablierten Großveranstaltungen der Gothenfamilie eines Wintersemesters neben der Nikolokneipe.
Und genau darum geht es: um die Etablierten, um die, die vor 25 Jahren bei Gothia eingetreten sind bzw. das Gothenband auf Lebenszeit verliehen bekamen. Jeder von den Bundesbrüdern, die bei dieser Veranstaltung im Mittelpunkt stehen, ist mehr oder weniger 25 Jahre nach Studienbeginn in Gesellschaft, Beruf und Familie etabliert und kann guten Gewissens zurückschauen und von dort, wohin ihn der Weg nach dem Examen geführt hat, an den Ort früherer Taten im jugendlichen Überschwang zurückkehren und in Erinnerungen schwelgen an die gerne verklärte „gute alte Zeit“.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Generationenabends standen somit die Bundesbrüder:
- Dirk Horstmann (rec. 17.01.1995),
- Carsten Knauer (rec. 29.06.1995),
- Marcus Picard-Maureau (rec. 29.06.1995),
- Arndt Brückner (rec. 9.12.1995),
- Philipp Lonke (rec. 9.12.1995) und
- Helmut Krapf (Bandverl.: 14.02.1995),
sowie als „Nachzügler“ aus den letzten Jahren:
- Wilfried Weber (rec. 23.06.1964 bei Vc),
- Stefan Reinhard (rec. 26.2.1993),
- Andreas Schäferling (rec. 24.10.1994)
- und Jens Bette (rec. 1.11.1994).
Der Kneipsaal war am Abend des 18. Januar2020 mindestens genauso gut gefüllt wie zur Nikolokneipe, das kalte Buffet war schon deutlich geleert, als zu den Klängen des Helenenmarsches (des Lieblingsmarsches von Opa Hoppenstedt bei Loriot) mit den Bundesbrüdern Marcus Picard-Maureau, Dirk Horstmann, Helmut Krapf das Präsidium der Kneipe einzog. Und dann ging es los nach dem augenzwinkernden loriotschen Motto „Früher war mehr Lametta“: Mit Erzählungen und Bildern wurde so mache Erinnerung aufgefrischt an Veranstaltungen und Ereignisse aus dem Jahr 1995 bei Gothia, in dessen Sommersemester unsere Gothia nichts weniger als ihr 100. Stiftungsfest feierte. Und man merkte schnell: Dieser Fuxenstall war ein ganz besonderer – das hatten die Fuxenställe, die bei den letzten Generationenabenden im Mittelpunkt standen, auch gesagt, aber bei uns stimmt es! Allein mit Geschichten über das Jubelstiftungsfest hätte man einen ganzen Abend füllen können. Deshalb lag der Schwerpunkt mehr auf den Monaten um das Jubelstiftungsfest herum und auch auf der Erinnerung an Bundesbrüder, die das damalige Leben auf dem Haus als Philister mitprägten und bestimmt den Abend vom himmlischen Festkommers aus mitgefeiert haben.
Über die Qualität der irdischen Generationenkneipe mögen andere urteilen, da der Verfasser dieser Zeilen mit dem Präsiden der Kneipe identisch ist; er bemühte sich, den in den letzten Jahren hoch geschraubten Anforderungen gerecht zu werden.
Der Abend setzte sich – wie bei Gothia mittlerweile auch üblich – nach dem offiziellen Ende der Kneipe im Keller fort, wo die etablierten und frisch bebänderten Bundesbrüder unter Beweis stellten, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Doch bei Manchem wurde auch deutlich, dass man im mittleren Alter doch wohl etwas mehr Schlaf zur Regeneration braucht als nach einer durchzechten und durchgefeierten Nacht von 25 Jahren. Trotzdem fanden sich viele Bundesbrüder auch wieder mit ihren Ehefrauen bzw. Partnerinnen nach dem Gottesdienst in der Kirche der Mariannhiller Missionare am Sonntagmorgen zum gemeinsamen Mittagessen und damit zum Ausklang dieses Generationenabends 2020 ein.
An dieser Stelle gebührt Bbr. Christian Theiss für sein organisatorisches Wirken im Hintergrund, das er hoffentlich auch dem Generationenabend 2021 genauso zuverlässig angedeihen lassen wird, ein großer Dank.
Autor: Bbr. Dirk Horstmann