Aktivenfahrten gelten stets als Highlight im Semesterprogramm. Leider konnte jedoch die ursprünglich vorgesehene Fahrt aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht durchgeführt werden. Unser Hoher Senior Johannes Hatzold hat aber aus der Not eine Tugend gemacht und kurzerhand als würdigen Ersatz einen Tagesausflug nach Bamberg geplant.
So trafen wir uns am Sonntag nach Pfingsten um kurz nach sieben am Würzburger Bahnhof, um von dort mit dem Zug nach Bamberg zu fahren. Dort angekommen wurden wir von Johannes empfangen, der als Ortskundiger erste Informationen über die Stadt gab und uns zum Dom führte. Hier erfuhren wir, dass in dem Bau, welcher den Übergang von der Romanik zur Gotik gut erkennen lässt, das einzig erhaltene Papstgrab nördlich der Alpen zu finden ist: Der Bamberger Bischof Suitger wurde 1046 als Clemens II. Papst und nach seinem Tod auf eigenen Wunsch hin in seiner alten Diözese bestattet. Anschließend besuchten wir die Heilige Messe. Nach diesem ersten Programmpunkt bestand noch die Möglichkeit, sich ein wenig in der Bischofskirche umzusehen, sodass wir mit dem Bamberger Reiter ein Wahrzeichen der Stadt bestaunen konnten. Um 11 Uhr machten wir daraufhin eine Schifffahrt auf der Regnitz und dem Main-Donau-Kanal. Ein Höhepunkt war hierbei Klein Venedig, eine Zeile von Fischerhäusern, die sich am linken Regnitzarm malerisch aneinanderreihen. Auf dem sonnigen Oberdeck konnten wir zudem unser erstes Bier genießen. Im Anschluss hatten wir uns die Mittagspause „auf dem Spezial-Keller“ redlich verdient. Hier entschied man sich mehrheitlich für das „Schäuferla“. Zu trinken gab es wahlweise Helles/Pils oder „richtiges Bier“ (Rauchbier), wie es unser Kellner scherzhaft ausdrückte. Nach angeregten Tischgesprächen brachen wir zur folgenden Stadtführung auf. Bamberg wurde wie Rom auf sieben Hügeln erbaut, weswegen die Stadt manchmal auch als Fränkisches Rom bezeichnet wird. Die Altstadt gliedert sich bis heute in die geistliche Bergstadt (im Umfeld des Doms), bürgerliche Inselstadt (zwischen den beiden Flussarmen der Regnitz) und die Gärtnerstadt. Auf die Bamberger Gärtner geht auch die Bezeichnung Zwiebeltreter für die Einwohner Bambergs zurück. Die Lage einiger Bamberger Kirchen bildet ein imaginäres Kreuz. Neben dem Dom besichtigten wir noch St. Stephan und die Obere Pfarre. Das bekannteste Gebäude ist sicher das Alte Rathaus. Es ist mitten im Fluss errichtet und nur über Brücken zu erreichen. Der Sage nach habe der Bamberger Bischof den Bürgern untersagt, auf seinem Land ein Rathaus zu errichten, weswegen die Bürger dieses im Wasser gebaut haben. Zum Abschluss unseres Aktivenausfluges durften wir mit dem „Schlenkerla“ das typische Bamberger Rauchbier verkosten.
An dieser Stelle sei dem Chargenkabinett und insbesondere dem Hohen Senior ein großes Lob für die gute Planung und die schönen Programmpunkte ausgesprochen.