Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zeichnete am 14. Oktober 2015 in der Münchner Residenz unseren Bundesbruder und Ehrenmitglied Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Reiners mit dem Bayerischen Verdienstorden aus. Unser 69-jähriger Bundesbruder ist einer der führenden deutschen Mediziner im Bereich des Nuklear- und Strahlenschutzes. Der Nuklearmediziner ist seit 2001 der ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Würzburg und seit dem 16. November 2012 Mitglied unserer lieben Gothia.
Mit der Ehrung wurden seine „hervorragenden Verdienste um den Fristaat Bayern und das bayerische Volk” gewürdigt. In der Laudatio wurden vor allem seine weltweit hoch anerkannten wissenschafltlichen Arbeiten zur Schilddrüse, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, hinsichtlich der Strahlenempfindlichkeit, der Erkrankungen durch ionisierende Strahlen und ihrer Therapie hervorgestellt. So leistete er eine wertvolle Beratungshilfe zu Strahlenrisiken für die Schilddrüse nach Reaktorunfällen. Er behandelte seit den 1990er Jahren mehrere Hundert an Schilddrüsenkrebs erkrankte weißrussische und russische Kinder erfolgreich. Seine wissenschaftlichen Aufarbeitungen der Strahlenfolgen in Weißrussland und den Nachbarregionen durch den Reaktorunfall in Tschernobyl, trugen maßgeblich zu den aktuellen Erkenntnissen über die Folgen des Unfalls bei. Über seinen Verein „Medizinische Hilfe für Tschernobylkinder e. V.“ akquirierte er 600.000 Euro, die in Folgeprojekte einflossen.
Neben seinem Engagement im Bereich des Reaktorunfalls und dessen Folgen, engagierte er sich zudem im Strahlenschutz in der Medizin. Unter seiner Leitung wurde die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Würzburg im Jahr 2005 Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Netzwerk „Radiation Emergency Medical Preparedness and Assistance Network“ (REMPAN). Seither ist das Würzburger Uniklinikum das offizielle deutsche Kollaborationszentrum für medizinische Vorsorge und Hilfe bei Strahlenunfällen. Die Lobrede fasst zusammen: „Prof. Reiners hat durch seine Lebensleistung das Ansehen des Freistaats Bayern als exzellenter Wissenschaftsstandort gemehrt.“
Quelle: wuerzburg24.com